Es gibt Dinge, die geschehen so sicher, wie das berühmte Amen in der Kirche. Einmal im Jahr kommen das Christkind und der Osterhase, und natürlich kommt auch einmal im Jahr der Mai. Und wenn der kommt, kommt traditionsgemäß auch die Jahreshauptversammlung des MIBS e. V und das Treffen der radiobegeisterten Ohrfunker. Meistens findet es in Berlin statt, so auch in diesem Jahr.
12 Leute trafen sich am 3. Mai abends im Restaurant Scheune im Grunewald, wo alles einmal angefangen hat, vor genau 14 Jahren. Neben Anja und Rainer Damerius aus Siegen, Norbert Trebbin aus München, Ralf Bergner aus Hamburg und Bianca und Jens Bertrams aus Marburg fand sich eine ansehnliche berliner Delegation ein. Sven Przibilla, unser Berlinflaneur, gab sich ebenso die Ehre wie Katharina Diekhof, die für die Kinotipps verantwortlich ist, und Harry Strauss, unser Mann für Discomusik und Prominentenklatsch. Außerdem war unser ständiger technischer Berater Michael Baumeister anwesend. Und last but not least waren Eberhard Dietrich und seine Lebensgefährtin Helene Ralser-Bastin dabei, die zum ersten Mal an einem Ohrfunktreffen teilnahm. In fröhlicher, gefräßiger Runde verbrachten wir den Abend, debattierten über Gott und die Welt, und ein wenig auch über das Radio. Wie immer diente dieser erste Abend aber vor allem dem Kennenlernen und Wiedersehen. Dabei ging es durchaus auch mal kontrovers zu, denn wir sind beileibe nicht alle derselben Meinung, weder auf dem Gebiet der Politik, noch der Gestaltung des Radios. Wichtig ist, dass am Ende etwas konstruktives heraus kommt.
Am nächsten Morgen fand in den Räumen des ABSV, direkt neben dem Studio Grunewald, die Jahreshauptversammlung statt, in der dann auch über die Situation des Radios gesprochen wurde. Aufgrund einiger Veränderungen in unserem Personalbestand wird es in den nächsten Monaten einige Neuerungen geben, über die wir ausführlich berieten.
Anschließend machten wir uns auf den Weg zu einer Spreerundfahrt, die ungefähr 2,5 Stunden dauerte. Wir lernten einige interessante Dinge über Berlin, und außerdem ergab sich die Gelegenheit, unser Gespräch über die Zukunft des Radios zwanglos fortzusetzen. Bei diesen Jahrestreffen ist immer wieder gut zu sehen, wie lange sich unser Sender mit einem Vollprogramm hält, wieviele Menschen ihre Kraft und Energie diesem ehrenamtlichen Projekt zur Verfügung stellen. Das ist keineswegs selbstverständlich, und wir brauchen einen langen Atem. Viele von uns arbeiten mehr als täglich nur ein oder zwei Stündchen für unser Programm. Da ist es nicht verwunderlich, wenn einige übermüdet während der Schiffsreise unter Deck einschlafen, nachdem der kalte und scharfe Wind sie vom Oberdeck vertrieben hat.
Das hierunter befindliche Foto wurde beim Verlassen unseres Ausflugsbotes von Helene Ralser-Bastin aufgenommen. Es zeigt die Gruppe nach der 2,5 stündigen Bootsfahrt auf
der Spree an der Anlegerstelle Friedrichstraße/Reichstagufer. Auf dem
Foto von links nach rechts sind zu sehen: Eberhard, Norbert, Jens,
Bianca, Ralf, Anja und Rainer.
Den Abend beschlossen wir – nach langem Fußmarsch über Treppen und Rampen, durch Tunnel und Höhlen – in einem italienischen Restaurant, dessen Inhaber der Nachbar unseres Chefredakteurs ist. Die letzte Abstimmung des Tages fand, nach ausführlicher Debatte, am schön gedeckten Tisch des Restaurants statt. Arbeit und Vergnügen waren hier eins, und als wir abgestimmt hatten, machte der Inhaber des Restaurants auf unseren Wunsch ein Foto von der gesamten Ohrfunktruppe.
auf der linken Seite sitzen von vorne nach hinten Norbert, Ralf, Eberhard und Helene, an der schmalen Tischseite hinten sitzt Bianca und weiter auf der rechten Seite gegenüber
von hinten nach vorne Jens, Anja und Rainer. Alle lächeln in die Kamera.
Der Tisch ist mit einer rotkarierten Tischdecke eingedeckt, auf der
bereits Getränke, Oliven mit Brot und zwei Kerzenleuchter stehen.
Einige haben wohl noch die Nacht zum Tag gemacht, getrunken und geplaudert, Andere sind nach diesem langen Tag auch müde ins Bett gefallen. Einige trafen sich am Sonntag auch noch privat, Andere fuhren früh wieder nach Hause. Der Ohrfunk jedenfalls sendet weiter, unser Programm muss vielleicht hier und da angepasst und optimiert werden, und schön wären auch ein paar neue Gesichter. Trotzdem glauben wir, dass wir interessanten und spannenden Zeiten entgegengehen. Der Ohrfunk wird bleiben, was er immer war: Handverlesen und immer wieder überraschend.