Nachdem ARD in 2020 zweimal mit “Classic reloaded” moderne Interpretationen klassischer Musik vorstellten, haben nun Bernd Friedrich und Christiana Kabus-Friedrich aus Leipzig unter dem Motto “Klassik-Adaptionen von der East Side” ein dringend nötiges Update geliefert und eine wundervolle Folge 3 geschaffen – sie schreiben dazu:
Wir laden herzlich ein zu einer Zeitreise im doppelter Hinsicht. Zum einen streifen wir durch die Welt der sogenannten klassischen Musik und zum anderen horchen wir in die DDR-Musikszene vom Ende der sechziger bis irgendwann Ende der siebziger Jahre. Überall auf der Welt wollten Rockmusiker damals als ernstzunehmende Kunstschaffende wahrgenommen werden. Das suchten sie unter anderem damit zu erreichen, dass sie sich von klassischer Musik inspirieren ließen – denken wir nur an die Bachtrompete in „Penny Lane“ von den Beatles. Andere Bands wie The Nice, Exseption oder Interpreten wie Isao Tomita nahmen gleich ganze klassische Musikstücke in ihr Programm auf.
Das regte natürlich auch Gruppen und Solokünstler*innen in der DDR an. Wie sehr sie dabei ganz eigene Wege gingen, hören sie im Ohrlabor Nonstop „Klassik-Adaptionen von der East Side“ am Donnerstag, 16.12. um 16.05 Uhr oder am Samstag, 18.12. um 14.05 Uhr. Es spielen für Sie/Euch auf:
Stern-Combo Meißen, electra, Bayon, die Theo-Schumann-Combo, 4 PS, Passion, Hans-Hasso Stamer und Gerhard Schöne. Zu diesen DDR-Größen gesellen sich Collegium Musicum aus der Slowakei und Manuel Schmidt, der diese Tradition in der Gegenwart neu aufgenommen hat.
Thomas Kurzhals – Keyboarder der Stern-Combo Meißen – sagte einmal in einem Interview:
„Als wir die Adaptionen im Programm hatten, kamen viele Leute zu uns, die vom Kauf der Schallplatten mit Originalmusik erzählten. Dass war bei Vivaldis „Frühling“ genauso wie bei Mussorgskis „Die Nacht auf dem Kahlen Berge“. Sie fanden erst über uns den Weg zu den alten Kompositionen. Das gefiel uns.“
Hören sie einfach rein – und vielleicht kramen sie dann auch mal wieder in ihren klassischen Schätzen?